Hypnosepraxis am Sachsenwald       Richard Petersen 

Psychotherapie / Hypnosetherapie                                                   21465 Reinbek, Am Rosenplatz 8                               

Die Meinung der Anderen

Richard Petersen • Apr. 26, 2024

Wenn du emotional abhängig bist...

Wie wichtig ist dir die Meinung anderer? Fragst du dich öfter, wie deine Meinung, dein Aussehen oder dein Verhalten wohl auf andere wirkt – oder stehst du über diesen Zweifeln?

Die meisten Menschen neigen dazu, die Meinung anderer zu überwerten. Gefährlich! Denn das ist ein sicherer Weg in die emotionalen Abhängigkeit.

Ich zeige dir Anzeichen dafür, dass du die Meinung anderer überbewertest und was du dagegen tun kannst.


Nicht wenige Menschen legen zu großen Wert darauf, was andere über sie denken. Das gilt nicht nur für Freunde und Familie, sondern sogar für völlig Fremde.

Neuerdings erweitert um das Internet und die sozialen Medien.

Aber warum die Meinung anderer überbewerten? Dahinter stecken oft folgende Gründe:


Angst vor Ablehnung

Menschen wollen dazugehören und von einer Gruppe akzeptiert werden. Wer immer nur das tut, was andere gut finden und erwarten, läuft keine Gefahr, von diesen abgelehnt zu werden.


Unsicherheit

Eigene Unsicherheit kann zur Überbewertung fremder Meinungen führen. Wer selbst nicht sicher in seinem Standpunkt ist, orientiert sich umso stärker an den Ansichten von anderen.


Gruppenzwang

Wenn alle der gleichen Meinung sind, scheint ein Abweichen fast unmöglich. Wir passen uns an und übernehmen sogar fremde Standpunkte als eigene. Eine gefährliche Gruppendynamik, bei der individuelle Ansichten schnell wegfallen.


Wer aber zu sehr auf die Meinung anderer achtet, begibt sich in große Gefahr. Nicht nur, weil sich Betroffene damit emotional von anderen abhängig machen. Es gibt gleich mehrere negative Effekte, die damit verbunden sind:


Um akzeptiert zu werden, musst du dich dauerhaft verstellen und eigene Bedürfnisse oder Meinungen ignorieren. Das macht unglücklich und führt sicher nicht zu mehr Zufriedenheit.

  • Unter der permanenten Anpassung leidet schon bald das Selbstwertgefühl, weil die eigenen Ansichten als schlecht oder falsch empfunden werden. Die Folgen sind noch mehr Angst und Unsicherheit. Das wiederum führt dazu, dass fremde Meinungen noch stärker überbewertet werden. Ein Teufelskreis entsteht.
  • Hörst du ständig auf die Meinung anderer, wirst du anfällig für Manipulationen. Andere können dein Verhalten und deine Entscheidungen massiv beeinflussen und dich noch abhängiger machen.


In extremen Fällen entscheiden sich Betroffene für einen Lebensweg, der nicht ihren eigenen Vorstellungen und Wünschen entspricht. Weil sie die Meinung anderer überbewerten, erreichen sie keine eigenen Ziele und leben das Leben anderer.


Oft bemerken wir gar nicht, dass wir andere Meinungen übernehmen oder überbewerten. Gerade bei Menschen, zu denen wir aufsehen oder von denen wir glauben, dass sie viel erfolgreicher sind als wir selbst, übernehmen wir schnell und ungeprüft deren Einstellungen oder Meinungen.


Bleibt die Frage: Was können Sie tun, um weniger auf die Meinung anderer zu geben? Eine beliebte, aber wenig hilfreiche Antwort lautet: „Ignoriere einfach, was andere sagen!“ Darauf läuft es zwar hinaus, aber wie das gelingt, weißt du dann immer noch nicht. Am Ende läuft es immer auf diese zwei Empfehlungen hinaus:


  • Einer der Hauptgründe, warum du die Meinung anderer überbewertest, ist mangelndes Selbstvertrauen. Arbeite an einem gesunden Selbstvertrauen um wieder an dich und eigene Fähigkeiten – deine sogenannte Selbstwirksamkeit – zu glauben. Mit diesem Denken reduzierst du den Wert fremder Meinungen.


  • Geistige Unabhängigkeit ist der Schlüssel zum Glück. Sie verleiht dir nicht nur mehr Selbstsicherheit, sondern macht dich auch immun gegen die Meinung anderer. Ein wichtiger Schritt dazu ist: Mach dir bewusst, dass es immer Kritiker, Neider, Nörgler geben wird. Lerne, es auszuhalten. Die anderen müssen deine Entscheidungen nicht verstehen, weil es auch nicht ihr Leben ist. Lass dich von solchen Menschen nicht aufhalten oder umstimmen!


Vielleicht gibt dir ja die nachfolgende Buchbeschreibung den notwendigen Kick, deine eigenen Vorstellungen und Meinungen wichtiger zu nehmen:


Die Australierin Bronnie Ware arbeitete jahrelang als Palliativpflegerin. Sie begleitete todkranke Menschen in den letzten Wochen ihres Lebens. Und sie unterhielt sich mit den Sterbenden.

Immer wenn sie ihre Patientinnen und Patienten fragte, was diese in ihrem Leben am meisten bereuten oder lieber anders gemacht hätten, kamen die gleichen Themen zur Sprache.

Die Erkenntnisse hielt Bronnie Ware 2012 in dem Sachbuch „The top five regrets of the dying“ fest. Das Buch wurde ein internationaler Bestseller.

Die deutsche Übersetzung erschien unter dem Titel „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“.


1. „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mir selbst treu zu bleiben, statt so zu leben, wie andere es von mir erwarteten.“

Nichts bereuten die Sterbenden häufiger und mehr, als dass sie nicht das Leben geführt haben, das sie eigentlich hätten führen wollen. Die meisten konnten nicht einmal die Hälfte ihrer Träume verwirklichen.


2. „Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.“

Das kam ausnahmslos von jedem Mann, den Bronnie Ware pflegte. Auch einige Frauen äußerten dieses Bedauern. Die Angst, nicht genug Geld zu verdienen, oder der Druck, Karriere machen zu müssen, sind in unserer kapitalistischen Welt so weit verbreitet wie nie zuvor.


3. „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.“

In den Gesprächen erfuhr Ware, dass viele Menschen jahrzehntelang ihre Gefühle aus Angst oder um des lieben Friedens willen unterdrückten. Sie trugen immer mehr Verbitterung und Groll mit sich herum, bis sie krank wurden.


4. „Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden gehalten.“

Viele der Patientinnen und Patienten bereuten, dass sie ihren Freunden zu wenig Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt haben. Job und Karriere, Haus und Garten, Geschäftigkeit und Geschwätzigkeit waren oft wichtiger.


5. „Ich wünschte, ich hätte mir mehr Freude gegönnt.“
Nach Bronnie Wares Erfahrung erkennen viele Menschen erst am Sterbebett, dass jeder selbst entscheidet, glücklich oder unzufrieden zu sein. Man kann neugierig und mit einem Lächeln durchs Leben schreiten oder man kann an alten Mustern festhalten und an allem etwas auszusetzen haben.


„Wer will, soll glücklich sein, denn morgen ist uns nichts gewiss.“ (Lorenzo de‘ Medici 1449-1492)


Wenn du betroffen bist, aber jetzt entschlossen, dein Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen, ruf mich gerne einmal ganz unverbindlich an.

Eine Hypnosetherapie ist ganz besonders dazu geeignet, ein gesundes Selbstvertrauen aufzubauen, den eigenen Wert zu erkennen und schätzen zu lernen und selbstbewusst die Herausforderungen des Lebens zu meistern.



Vielen Dank fürs Lesen und viele Grüße,

Richard


P. S. Die maskuline Schreibweise habe ich ausschließlich wegen der besseren Lesbarkeit verwendet. Angesprochen sind selbstverständlich immer alle Geschlechter.

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