Hypnosepraxis am Sachsenwald       Richard Petersen 

Psychotherapie / Hypnosetherapie                                                   21465 Reinbek, Am Rosenplatz 8                               

Die Sache mit dem Selbstwert

Richard Petersen • Mai 26, 2023

Wie du mit Hypnose dein Selbstwertgefühl verbessern kannst

Eine Grundvoraussetzung für unser seelisches Wohlbefinden ist ein positives Selbstwertgefühl. Es bildet die Grundlage für Vertrauen in die eigene Person und das eigene Leben.

Wir alle möchten selbstbestimmt unser Leben gestalten. Wir streben nach Anerkennung und gewöhnlich erhalten wir sie auch. Wir freuen uns, wenn wir gelobt werden und Kritik können wir akzeptieren und gerecht einordnen.

Wir akzeptieren Gegebenheiten und nehmen Einfluss auf Dinge, die uns wichtig sind. Gleichzeitig fühlen wir uns von der Gesellschaft akzeptiert, wie wir sind.

Idealerweise sind Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl gut ausgeprägt. Dann greifen sie wie Zahnräder ineinander und verstärken einander.

Aber was, wenn eins der Zahnräder defekt ist? Wenn uns das Selbstvertrauen oder das Selbstbewusstsein fehlt? Wenn wir ein mangelndes Selbstwertgefühl entwickelt haben? Und sagen eigentlich nicht alle drei Begriffe irgendwie dasselbe aus?

Versuchen wir eine Einordnung.


Das Selbstbewusstsein: Sich seiner selbst bewusst zu sein bedeutet, zu erkennen und anzuerkennen, wer und wie man ist. Mit allen individuellen Merkmalen und Eigenschaften. Das Selbstbewusstsein ist ein lebenslanger fortlaufender Prozess.


Das Selbstvertrauen: Vertrauen in sich selbst entwickelt sich. Man erlebt sich als handlungsfähig, lernt Probleme zu lösen, Kritik anzunehmen und daran zu wachsen. Mit wachsender Kompetenz wächst auch das Selbstvertrauen.


Das Selbstwertgefühl: Ein Gefühl für unseren Wert können wir nicht allein entwickeln. Es entsteht insbesondere aus dem, was uns unsere Eltern, Freunde, Kollegen etc. zurückspiegeln. Fühlen wir uns akzeptiert, geliebt und anerkannt?


Vielen Menschen gelingt es leider nicht, ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Ihr Alltag ist von Zweifeln geprägt. Zweifeln an sich selbst, an ihren eigenen Fähigkeiten, Vorzügen, Eigenschaften, an ihrem Wert.

Sie haben das Gefühl, nicht zu genügen. Sie vergleichen sich ständig mit anderen und finden natürlich immer jemanden, den sie für intelligenter, attraktiver, wichtiger, einfach für wertvoller halten.

Wenn Betroffene ihre Gedanken und Gefühle beobachten, stellen sie fest, dass sie sich selbst deutlich zu negativ und andere Menschen überhöht positiv bewerten. In der Regel sind diese Menschen eher schüchtern und ängstlich. Lob ist ihnen unangenehm und kann nur schlecht angenommen werden. Eigene Leistungen und Erfolge werden heruntergespielt.


Einige Menschen mit geringem Selbstwertgefühl versuchen ihre Unsicherheit zu überspielen, indem sie betont selbstsicher auftreten. Auf ihre Umwelt wirken sie häufig arrogant und selbstgefällig. Ihr Verhalten anderen gegenüber ist manchmal durchaus aggressiv und dissozial. Diese Betroffenen suchen geradezu verzweifelt nach Anerkennung und Bestätigung. Nur durch diese Versicherung von außen haben sie das Gefühl etwas wert zu sein.

Beide Varianten des Selbstwertmangels haben gemeinsam, dass Betroffene ihre Schwächen deutlich stärker wahrnehmen als ihre Stärken.


Als wäre das nicht bereits quälend genug, hat diese Bewertung von uns selbst auch maßgeblichen Einfluss auf die Qualität unserer Beziehungen. Auf unsere Liebesbeziehungen und Freundschaften. Unsere Beziehung zu Kollegen und Arbeitgebern. Und wie wir mit Konflikten im Allgemeinen umgehen. Starke Selbstwertprobleme führen zu immer wiederkehrenden und ähnlichen destruktiven Beziehungen oder Situationen.


Was sind die Ursachen für ein mangelndes Selbstwertgefühl?

Die ersten Beziehungen, die wir in unserem Leben führen, sind die zu unseren Bezugspersonen, i. d. Regel zu unseren Eltern, aber auch Großeltern, anderen Verwandten, Geschwistern, Freunden, Erziehern und Lehrern. Von ihrem Verhalten uns gegenüber sind wir nicht nur abhängig, sie prägen uns auch in der Phase unserer Persönlichkeitsentwicklung. In diesen Beziehungen kommt es im Laufe des Lebens unweigerlich zu Verletzungen. Diese Verletzungen (körperlich und/oder emotional) hinterlassen ihre Spuren in unserer Seele und beeinflussen unbewusst unser Verhalten in der Zukunft. Negative Glaubenssätze prägen unsere Persönlichkeit.


Sidekick: Fortpflanzung dient schon immer jeder Spezies der Arterhaltung, daher ist auch elterliche Fürsorge evolutionär. Eltern wollen immer nur das Beste für ihre Kinder. Daher ist es mir wichtig, zu betonen, dass ich keine Schuld zuweise. Aber wir alle können unsere Kinder immer nur im Rahmen unserer eigenen Fähigkeiten auf ihrem Weg begleiten.


Nachfolgende Fragen geben dir Hinweise auf mangelndes Selbstwertgefühl:


Ist dein Blick auf dich selbst eher negativ geprägt?

Vergleichst du dich häufig mit Anderen?

Bagatellisierst du deine eigenen Leistungen und Erfolge?

Hast du Probleme, Komplimente anzunehmen?

Strebst du übermäßig nach Anerkennung?

Stellst du deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse regelmäßig zurück?

Kannst du dich nicht abgrenzen oder „Nein“ sagen?

Beklagst du dich häufig über vermeintliche Ungerechtigkeiten?

Fürchtest du dich vor Ablehnung oder Konflikten?


Kommen dir einige der genannten Punkte bekannt vor? Treffen sie vielleicht auf dich zu?

Fällt es dir schwer an diese Punkte zu denken, weil es dich traurig macht?

Dann sei versichert, dass du alle Möglichkeiten in dir hast, daran etwas zu ändern.


„Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.“

Buddha


Also achte auf deine Gedanken über dich selbst.

Deine Gedanken formen deine Emotionen.

Deine Emotionen bilden deine Worte.

Deinen Worten folgen deine Taten. Also achte auf deine Worte.

Deine Taten werden zu deinen Gewohnheiten.

Deine Gewohnheiten formen deinen Charakter.

Dein Charakter bildet deine Persönlichkeit.


Also achte auf deine Gedanken über dich selbst.


Vielleicht helfen dir folgende Übungen, die ich dir kurz beschreiben möchte.


1. Die Spiegelübung

Nimm dir ein wenig Zeit (z. B. morgens im Bad) und stell dich vor einen Spiegel. Schau dir in die Augen und sage dir einen wohlwollenden Satz.

Beispiel: „Ich bin ein liebenswerter und wunderbarer Mensch.“

Welcher Satz für dich passend ist. Und wiederhole ihn für einige Minuten.

Das fällt zunächst vielleicht schwer und fühlt sich falsch an.

Für diese Anfangszeit gilt: „Fake it till you make it.“ Fälsche es, bis du es schaffst.

Bis es sich für dich gut anfühlt.


2. Belohne dich

Eine in Aussicht gestellte Belohnung fördert die Motivation. Insbesondere für eine Aufgabe, die dich aus deiner Komfortzone holt und Überwindung kostet.

Eine Belohnung versüßt den Geschmack des Erfolgs und strebt nach Wiederholung. Eine Belohnung macht Mut für neue Aufgaben.


Sehr empfehlenswert und erfolgversprechend ist für ein mangelndes Selbstwertgefühl auch eine Hypnosetherapie.

Sie kann Hinweise darauf geben welche Ursachen auslösend dafür sind, den Selbstwert nicht positiv auszuprägen.

Voraussetzung ist die Bereitschaft zu einer ehrlichen Rückschau auf die eigene Geschichte. Wie wurde die eigene Position in den unterschiedlichen Systemen (Familie, Kindergarten, Freundeskreis, Schulklasse etc.) wahrgenommen.


Eine Hypnosetherapie erfolgt in diesem Fall also zunächst ursachenorientiert.

Es gilt die zugrunde liegenden negativen Gefühle zu identifizieren und dauerhaft zu lösen. Du gewinnst Klarheit über die Ursachen deiner Verhaltensmuster. Dabei ist es nicht notwendig, jede Situation noch einmal zu nachzufühlen und wahrzunehmen.

Der weitere Verlauf einer Hypnosetherapie erfolgt dann ressourcenorientiert.

Emotionale Anteile können wieder in das Leben integriert werden, ohne in Alltagssituationen belastende Reaktionen auszulösen. Ziel ist, dass du ein gesundes Verantwortungsbewusstsein für deine Bedürfnisse, Entscheidungen und persönliche Grenzen entwickeln kannst.

Neben der Ursache steckt immer auch ein Lösungsweg in dir. Ein geeigneter Therapeut unterstützt dich dabei, dir deiner Ressourcen wieder bewusst zu werden.


Denke daran: Wenn du immer das Gleiche machst, wirst du auch immer das Gleiche bekommen. Möchtest du etwas Anderes, musst du es anders oder etwas Anderes machen.


Bei Fragen, Anregungen, Wünschen oder Kritik bin ich jederzeit nur eine E-Mail entfernt.


Viele Grüße

Richard


P.S. Wegen der besseren Lesbarkeit habe ich die maskuline Schreibweise verwendet. Angesprochen sind selbstverständlich immer alle Geschlechter.

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